Ca[CO3] (orthorhombisch)
Beschreibung auf der "Natur des Jahres"-Seite des Naturschutzbund
Seinen heutigen Namen erhielt Aragonit zwar nach jener spanischen Lokalität wo er erstmals wissenschaftlich beschrieben wurde, doch ist er nicht nur dort zu finden, sondern weltweit weit
verbreitet. Speziell im deutschen Sprachraum gibt es viele Vorkommen, die auch international historisch bedeutsam sind. Besonders eindrucksvoll sind Bildungen, die von den filigranen, verästelten
Formen her an Pflanzen oder Korallen erinnern. Unter dem Namen „Eisenblüte" sind sie schon lange gesuchte Kuriositäten. Ein seit Jahrhunderten bekannter Fundort ist etwa der Steirische Erzberg,
einige der größten Stufen weltweit wurden im Rheinland gefunden. Dies ist jedoch nicht die einzige Erscheinungsform dieses mannigfaltigen Minerals: die Größe der Kristalle kann vom
submikroskopischen Bereich bis zu schön ausgebildeten Einkristallen mit einigen Zentimetern Kantenlänge reichen. Chemisch rein ist die Verbindung farblos und durchsichtig – jedoch führen
Verunreinigungen und Einschlüsse in der Natur häufig zu diversen Färbungen von violett über blau, grün, gelb bis rot. Die Härte ist mit knapp 4 auf der Ritzhärteskala nach Mohs relativ gering,
was man durch leichtes Ritzen mit einem aus Stahl gefertigten Messer gut überprüfen kann.
Die chemische Zusammensetzung ist ident mit jener von Calcit, dem häufigsten Karbonat der Erdkruste, welches etwa in Form von Kalksteinen und Marmoren ganze Berge aufbaut. Der Unterschied liegt
jedoch in der Kristallstruktur, d.h. der Art und Weise in welcher die Atome in einem regelmäßigen dreidimensionalen Muster angeordnet sind. Im Aragonit ist Calcium von neun Sauerstoff-Atomen
umgeben, ein Zustand, der vor allem bei höherem Druck energetisch günstiger ist. Bei Normalbedingungen ist Aragonit nur metastabil. Dennoch findet sich die Substanz in Abhängigkeit von Druck,
Temperatur und Chemismus der Umgebung sehr häufig auch als oberflächennahe Bildung. Aus dem Alltag bekannt sind „Kalkablagerungen" aus hartem Wasser, ein Pendant zu Tropfsteinen oder anderen
Bildungen in Höhlen – die häufig auch als Aragonit bestehen. Besonders bedeutsam ist die Verbreitung als Hartsubstanz im Pflanzen und Tierreich. So sind etwa die meisten Schalen von Schnecken und
Muscheln aus Bio-Aragonit aufgebaut. In Form von Perlmutt und Perlen hat dies seit frühester Zeit für den Menschen besondere Bedeutung für Schmuck und in weiterer Folge Symbolik erlangt. Dies ist
jedoch bei weitem nicht die einzige Anwendung von Aragonit. Heute spielt er eine Rolle von der Grundlagenforschung über Umwelttechnik bis zur Medizin.
Info-Plakat:
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Linksammlung:
Diese Internetseiten bieten umfangreiche Informationen zu Eigenschaften und Vorkommen von Apatit:
Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Hinweise sind herzlich willkommen.
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